
21.07.2025
Betriebliche Altersversorgung (bAV): Die 5 größten Mythen – und wie Sie sie wirklich lösen können
Die betriebliche Altersversorgung ist längst kein „Nice-to-have“ mehr, sondern essenziell für Unternehmen, die Fachkräfte gewinnen und binden wollen. Trotzdem gibt es viele Missverständnisse und Vorurteile, die die Umsetzung erschweren. Wir klären die 5 größten Mythen zur bAV auf und zeigen praxisnahe Lösungsansätze.
Mythos 1: „bAV ist zu teuer und belastet das Unternehmen finanziell stark“
Viele Arbeitgeber fürchten hohe Kosten durch Pflichtzuschüsse oder zusätzliche Verwaltungsaufwände. Doch das Bild ist differenzierter:
Der gesetzliche Mindestzuschuss liegt bei 15 %, doch dieser lässt sich oft steuerlich und sozialversicherungsrechtlich vorteilhaft gestalten.
Die Investition in bAV zahlt sich durch gesteigerte Mitarbeiterbindung aus: Studien zeigen, dass bis zu 37 % der Beschäftigten sich wegen der bAV für ihren Arbeitgeber entscheiden.
Fluktuation und die teure Besetzung offener Stellen (durchschnittliche Kosten > 10.000 € und mehr als 4 Monate Dauer) werden reduziert.
Lösung: Mit einer strategischen Planung und Nutzung steuerlicher Förderungen lassen sich Kosten kontrollieren und in echte Investitionen in die Zukunft verwandeln.
Mythos 2: „Die Verwaltung der bAV ist zu komplex und verursacht zu viel Aufwand“
Die gesetzlichen Vorgaben, Dokumentationspflichten und Schnittstellen zu Versicherern, Behörden und Software sind tatsächlich herausfordernd. Die Folge: Über 75 % der HR-Abteilungen sehen den Verwaltungsaufwand als Hauptproblem.
Lösung:
Digitale Plattformen bündeln alle Verträge, dokumentieren automatisch und übernehmen Kommunikation.
Prozessautomatisierung reduziert Fehlerquellen und Zeitaufwand deutlich.
Externe Dienstleister unterstützen insbesondere kleinere Unternehmen, die nicht über internes Expertenwissen verfügen.
Mythos 3: „Die Mitarbeiter nutzen das bAV-Angebot kaum“
Zwar bieten 72 % der Unternehmen Entgeltumwandlung an, doch die tatsächliche Beteiligung bleibt oft weit darunter. Gründe: Unverständliche Verträge, fehlende Kommunikation, mangelnde Transparenz.
Lösung:
Regelmäßige, verständliche Aufklärung mit Fokus auf den persönlichen Nutzen der Mitarbeiter.
Schulungen, FAQs, persönliche Beratung und digitale Tools machen das Angebot greifbar.
Incentives und einfache digitale Anmeldeprozesse erhöhen die Attraktivität.
Mythos 4: „bAV ist nur etwas für große Unternehmen, KMU können das nicht stemmen“
Viele Mittelständler glauben, dass bAV und ihre Administration nur für Großkonzerne mit großen Ressourcen machbar ist. Doch:
Es gibt flexible, modulare Lösungen speziell für KMU, die geringe Verwaltungskosten ermöglichen.
Die Digitalisierung und das Outsourcing von Verwaltungsaufgaben sind Schlüssel, um Aufwand zu reduzieren.
Lösung: Moderne Plattformen integrieren bestehende Verträge und machen bAV so auch für kleine und mittlere Unternehmen zugänglich.
Mythos 5: „Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) ist Luxus, den sich nur Großunternehmen leisten können“
Die bKV ist ein unterschätztes Instrument zur Mitarbeiterbindung und Gesundheitsförderung. Nur 20 % der Unternehmen über 50 Mitarbeiter bieten eine bKV an, obwohl 90 % der Nutzer von positiver Wirkung berichten.
Lösung:
Budgettarife mit gedeckelten Beiträgen ermöglichen auch KMU eine kostensichere Einführung.
Mitarbeiter verwalten ihr Gesundheitsbudget selbst – das senkt den Verwaltungsaufwand.
Die bKV reduziert Fehlzeiten, erhöht die Zufriedenheit und ist ein klarer Wettbewerbsvorteil.
Fazit:
Die Mythen rund um die bAV und bKV halten viele Unternehmen von notwendigen Schritten ab. Mit klarer Information, digitaler Unterstützung und strategischer Planung lassen sich diese Herausforderungen meistern. So wird die betriebliche Alters- und Gesundheitsversorgung zum echten Plus für Arbeitgeber und Mitarbeiter.